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Tumegl/Tomils

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Domleschg, Bezirk Hinterrhein, bildete 2009-2014 mit Feldis/Veulden, Scheid und Trans die Gemeinde Tomils und ist seit 2015 Teil der neuen Gemeinde Domleschg. Dorf auf der Tiefenterrasse rechts des Hinterrheins. 1141 in Tumillis, deutsch Tomils. 1803 202 Einwohner; 1850 226; 1900 233; 1950 266; 2000 321.

Funde aus Bronze- und Römerzeit. Der bischöfliche Meierhof kam 1275 als Lehen an die Vazer. Mit der um 1250 errichteten, 1309 erwähnten Feste Ortenstein unterhalb Tumegl/Tomils, dem Sitz der Lehensträger, bildete er den Kern der Ausserdomleschger Territorialhoheit. 1527 wurden die Herrschaftsrechte an die Gerichtsgemeinde Ortenstein und der bis 1851 zu dieser zählenden Nachbarschaft Tumegl/Tomils verkauft. Kirchlich gehörte Tumegl/Tomils bis ins Spätmittelalter zu St. Lorenz bei Paspels. Ein Vorgängerbau der 1398 als Pfarrkirche bezeugten Kirche St. Mauritius, heute eine Ruine am östlichen Dorfrand, geht auf das 6. oder 7. Jahrhundert zurück, ein zweiter auf die karolingische Zeit. Die Pfarrkirche St. Mariä Krönung wird 1474 genannt; geweiht wurde sie 1486. Eine reformierte Minderheit konnte sich in Tumegl/Tomils nicht halten. 1596 nahmen die Ausserdomleschger Dörfer die Ausscheidung ihres jeweiligen Gemeindebannes vor. Wichtigste Erwerbsquellen waren Viehwirtschaft, Acker- und Obstbau. Der Tomilser Handel (1766) führte 1788 zur Aufteilung in die Halbgerichte im Berg und im Boden. Um 1848 erfolgte die Abtrennung von Rothenbrunnen. Die Fahrstrasse nach Feldis wurde 1901-1904 angelegt. 2000 waren knapp 95% der Einwohner deutsch- und gut 4% romanischsprachig.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 3, 1940 (19752), 154-176
  • Gem. GR
Weblinks
Weitere Links
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Tumegl/Tomils", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001482/2016-12-09/, konsultiert am 28.03.2024.