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Schnaus

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Ilanz, Bezirk Surselva (bis 2000 Bezirk Glenner), bildet seit 2014 mit Castrisch, Duvin, Ilanz, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, Rueun, Ruschein, Sevgein und Siat die neue Gemeinde Ilanz/Glion. S. liegt leicht erhöht über dem Vorderrhein an der Oberländerstrasse, die Alp da S. als Exklave östlich über dem Val da Siat. Um 840 Scanaues. 1850 126 Einw.; 1900 123; 1950 134; 1990 79; 2000 99. In altem Siedlungsland gelegen, löste sich S. 1470 aus der Wirtschaftsgenossenschaft mit Ruschein und Ladir, unterhielt mit diesen aber zu Beginn des 21. Jh. wieder eine Alpkorporation. Die 1480 erwähnte Kirche St. Sebastian, Maria Magdalena und Georg war Filiale von St. Remigius in Falera. Mit dem Übergang zur Reformation um 1526 trennte sich S. von Falera und schloss sich Ilanz an. 1692-1865 war S. eine eigene Kirchgemeinde, seither ist es mit Waltensburg/Vuorz verbunden. Zwischen dem 16. und 19. Jh. bestanden mehrere industriell-gewerbl. Betriebe am Siater Bach (Säge, Mühle, Hammerschmiede etc.), die teilweise vom Museum Regiunal Surselva in Ilanz konserviert werden. 1875-1964 stellte der Familienbetrieb Giger den begehrten alpinen Schnauser Pflug her. 2005 stellte der 1. Sektor in S. 50% der Arbeitsplätze. Wasserzinsen der Kraftwerke Ilanz I und II verbessern die Finanzlage des mehrheitlich rätorom. Orts.

Quellen und Literatur

  • H. Bertogg, Beitr. zur ma. Gesch. der Kirchgem. am Vorder- und Hinterrhein, 1937
  • Gem. GR
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Schnaus", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001446/2016-12-07/, konsultiert am 28.03.2024.