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Schmitten (GR)

Polit. Gem. GR, Kreis Belfort, Bez. Albula. Strassendorf auf 1280 m an der rechten Seite des Albulatals. 1447 Schmiten, rätorom. Ferrera. 1623 170 Einw.; 1850 205; 1900 249; 1950 329; 2000 243. Im ursprünglich von Romanen dünn besiedelten Gebiet erfolgte der Landesausbau im 14. und 15. Jh. durch Walser von Davos her. Die Grundherrschaft hatten bis 1338 die Vazer inne. 1480 erfolgte die Aufteilung der Gerichtsgemeinde Alvaneu in die Nachbarschaften S., Wiesen und Alvaneu. Als Teil der Gerichtsgemeinde Belfort (seit 1436 im Zehngerichtenbund) kam S. über Toggenburger, Montforter und Matscher 1477 an Österreich, dessen letzte Rechte 1652 ausgekauft wurden. 1613 trennten sich die drei Inner-Belforter Nachbarschaften von Ausser-Belfort und bildeten bis 1851 das Halbgericht Inner-Belfort samt freier Ammannwahl. Die Inner-Belforter Pfarrkirche befand sich in S. (St. Luzius), später in Alvaneu. 1470-90 wurde die Kirche Allerheiligen errichtet, seit 1718 ist S. eine eigene Pfarrei. Eine ref. Gemeinde bestand nur bis 1608. In S. wurden Viehzucht und Ackerbau betrieben. Bis ins 19. Jh. wurden Eisen, Blei und Kupfer abgebaut und verhüttet. 1862 zerstörte ein Brand das Dorf. Der Bau der Landwasserstrasse erfolgte 1870-73. Ab den 1980er Jahren entstanden viele Zweitwohnungen. Im Jahr 2000 waren 65% der Einwohner Wegpendler; 2005 arbeiteten rund 59% der in S. Erwerbstätigen im 2. und rund 35% im 3. Sektor.

Quellen und Literatur

  • Kdm GR 2, 1937 (19752), 370-376
  • K. Egli, Die Landschaft Belfort im mittleren Albulatal, 1978
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Schmitten (GR)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001417/2011-08-19/, konsultiert am 28.03.2024.