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Bretzwil

Polit. Gem. BL, Bez. Waldenburg. Strassendorf am Jurafuss. 1194 Braswilere, 1247 Brezwilr. 1698 267 Einw.; 1850 683; 1880 804; 1900 732; 1950 592; 2000 712. B. wurde im 7. oder 8. Jh. von den Alemannen gegründet und gehörte spätestens seit Ende des 12. Jh. zur Herrschaft Ramstein. Mit dem Verkauf derselben 1518 kam B. zu Basel und wurde 1673 der Landvogtei Waldenburg angegliedert. Ursprünglich nach Oberkirch kirchgenössig, erhielt B. schon früh eine eigene Kapelle (1239 am heutigen Standort erwähnt). Aus dieser Marienkapelle ging die ref. Kirche hervor, die 1786 neu erbaut und 1953 renoviert wurde. Zur Kirchgem. B. gehört auch Lauwil. Vieh- und Milchwirtschaft (Alphöfe) sowie Ackerbau waren bis 1700 die Haupterwerbszweige. Seit dem frühen 18. Jh. kam die heimindustriell betriebene Seidenbandweberei dazu (1754 18 Webstühle, 1770 52, 1856 157, 1908 138), mit deren Niedergang Ende des 19. Jh. eine starke Abwanderung in die industriellen Zentren im Birstal und in Basel einsetzte. 1990 waren 17% der in B. Erwerbstätigen im 1., 55% im 2. Sektor beschäftigt. 63% der Erwerbstätigen waren Wegpendler.

Quellen und Literatur

  • H. Althaus et al., Heimatkunde B., 1980
  • V. Abt-Frössl, Agrarrevolution und Heimindustrie, 1988
  • A. Schnyder-Burghartz, Alltag und Lebensformen auf der Basler Landschaft um 1700, 1992
Von der Redaktion ergänzt
  • Gampp, Axel; Sommerer, Sabine: Der Bezirk Waldenburg, 2014, S. 68-85 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, 4). 
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Albert Schnyder: "Bretzwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.12.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001247/2002-12-20/, konsultiert am 29.03.2024.