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Recherswil

Polit. Gem. SO, Bez. Wasseramt. Dorf in der Ebene zwischen Emme und Oesch. 1278 Richirswile. 1798 243 Einw.; 1850 404; 1900 864; 1950 989; 2000 1'586. Eine steinzeitl. Siedlung ist durch die 1999 durchgeführten Sondierungen belegt. 1872 wurden Armringfragmente aus der Latènezeit gefunden. Die 1845 beim Schulhaus entdeckte ma. Wasserburg ist heute nicht mehr erkennbar. Die niedere Gerichtsbarkeit über R. gelangte 1466 von der kyburg. Herrschaft Halten an die Stadt Solothurn, das Hochgericht 1665 von Bern an Solothurn. Die Katholiken waren nach Kriegstetten pfarrgenössig (heute Kirchgem. Kriegstetten-Gerlafingen). Um 1774 wurde die Kapelle St. Joseph gebaut. Die Reformierten gehörten zur Kirchgem. Solothurn, 1901 wurden sie Derendingen zugeteilt. Nach 1900 entwickelte sich R. vom Bauern- zum Pendlerdorf. Neben den Industrien im Wasseramt boten auch zwei kleinere Uhrenfabriken in R. Arbeitsplätze. Um 1960 waren über drei Viertel der erwerbstätigen Bevölkerung im 2. Sektor beschäftigt, 2005 stellte der 1. Sektor 18%, der 2. 31% der Arbeitsplätze in der Gemeinde. 1834 wurde das erste Schulhaus gebaut, 1910 die elektr. Beleuchtung eingeführt. 1941-51 erfolgten Güterzusammenlegungen und die Korrektion der Oesch. 1965 wurde die an R. grenzende Autobahn A1 eröffnet. Zu Beginn des 21. Jh. erforderte die Neubaustrecke der Bahn 2000 Landumlegungen.

Quellen und Literatur

  • A. Jäggi, Aus dem alten R., [1943]
  • L. Jäggi, A. Ingold, Solothurn. Wasseramt, 1966
  • R.M. Kully, Solothurn. Ortsnamen, 2003, 561-563

Zitiervorschlag

Stefan Frech: "Recherswil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.01.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001138/2010-01-27/, konsultiert am 29.03.2024.