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Herbetswil

Polit. Gem. SO, Bez. Thal. Haufendorf im Dünnerntal mit den Weilersiedlungen Vorder und Hinter Hammer. 1400 Hebrechtzwilre. 1739 203 Einw.; 1798 353; 1850 475; 1900 437; 1950 658; 2000 568.

H. kam mit den Herrschaften Alt-Falkenstein (1420) und Neu-Falkenstein (1402) an Solothurn und gehörte bis 1798 zur Vogtei Falkenstein sowie zum Gericht Matzendorf. Bis 1896 bestand die St.-Johannes-Kapelle (erste Baunachrichten 1548/49). 1843 erfolgte die Trennung von der Kirchgem. Matzendorf, und 1891 wurde die heutige Pfarrkirche errichtet. Im Talgrund wurde Ackerbau in Zelgen betrieben. Wegen des Mangels an produktiver Fläche in Dorfnähe fehlt die Einzelhofzone, hingegen existieren Sömmerungsweidebetriebe auf der ersten und zweiten Jurakette, darunter der Vordere Brandberg als grösster Sennberg des Kantons. In der 1. Hälfte des 19. Jh. setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein, das durch die Abwanderung in der 2. Jahrhunderthälfte gestoppt wurde. V.a. dank der Einführung der Uhrenindustrie zu Beginn des 20. Jh. stieg die Bevölkerungszahl erneut an. Im Gegensatz zu den meisten Unternehmen der Region überstand der grösste Betrieb, die 1947 gegr. Firma Candino, die Krise der 1970er Jahre und konnte seither sogar expandieren. 2002 wurde das Unternehmen von der Festina-Lotus-Gruppe gekauft. Heute trägt es den Namen Festina-Candino Watch Ltd. und beschäftigte 2003 85 Mitarbeiter.

Quellen und Literatur

  • R.M. Kully, Solothurn. Ortsnamen, 2003, 361 f.
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Albert Vogt: "Herbetswil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001068/2007-12-11/, konsultiert am 29.03.2024.