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Montbovon

Ehemalige politische Gemeinde FR, Bezirk Greyerz, bildet seit 2002 zusammen mit Albeuve, Lessoc und Neirivue die neue Gemeinde Haut-Intyamon. M. umfasste das gleichnamige Dorf und die Weiler Allières, Vers-les-Pichon, Vers-les-Jordan, Vers-les-Moret, Comba d'Avau und Comba d'Amont (auf einer Höhe von 800 bis 1000 m), die aufgrund eines späten Landesausbaus entstanden sind. 1255 Montebovonis, und Mons bovonis, früher dt. Bubenberg. 1811 389 Einw.; 1850 387; 1900 611; 1950 483; 2000 252. Das Dorf liegt am linken Saaneufer an der ehem. Hauptstrasse von Bulle nach Château-d'Œx und ist Ausgangsort zum Col de Jaman. M. gehörte im MA zur Grafschaft Greyerz, 1555-1798 unter freiburg. Herrschaft zur Vogtei Greyerz und 1798-1848 zum Bez. Greyerz. Das Dorf war zunächst nach Bulle, ab 1228 nach Albeuve kirchgenössig. Ab 1618 bildete M. eine selbstständige Pfarrei. Die 1516 erbaute Kapelle Saint-Grat wurde 1621 durch eine Pfarrkirche ersetzt. 1997 erfolgte die Restauration des Gebäudes von 1897. Die 1721 errichtete Kapelle Sainte-Marie-Madeleine in Allières wurde 1990 durch einen Murgang zerstört und 1995 wieder aufgebaut. Im 17.-19. Jh. wurden mehrere Brücken über die Saane und den Hongrin erstellt. Die Bevölkerung M.s war im 19. Jh. in der Landwirtschaft, der Holzindustrie und der Strohflechterei tätig. Das 1896 gebaute, 1899 vergrösserte und 1969-71 mit einer erhöhten Staumauer versehene Wasserkraftwerk produzierte Energie für versch. Industriebetriebe (Karbidfabrik, Gerberei, Giesserei), von denen sich aber keiner zu behaupten vermochte. 1903 erhielt M. Anschluss an die Montreux-Berner-Oberland-Bahn, 1903-04 wurde die Eisenbahnlinie Châtel-Saint-Denis-Bulle-M. gebaut. Ab dem 19. Jh. entwickelte sich M. zu einem Ferienort. 1854 wurde das Hôtel de Jaman, 1904 das Hôtel de la Gare eröffnet. 1912 wurde eine Molkereigenossenschaft gegründet. Im 20. Jh. förderte der Ort den naturnahen Tourismus. 2000 bestanden in M. zehn Bauernhöfe, auf denen Viehwirtschaft betrieben wurde.

Quellen und Literatur

  • Entreprises électriques fribourgeoises, 1914, 1-31
  • J.-P. Anderegg, La maison paysanne fribourgeoise 2, 1987, 35 f., 60, 466 f.
  • P. Delacrétaz, Fribourg jette ses ponts, 1990, 105-107
  • A. Lauper, M.-T. Torche-Julmy, «L'église de M. restaurée», in Patrimoine fribourgeois 8, 1997, 61-65
  • J.-P. Anderegg, Une histoire du paysage fribourgeois, 2002, 181-183

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Montbovon", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.09.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000912/2016-09-26/, konsultiert am 29.03.2024.