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Egolzwil

Polit. Gem. LU, Amt Willisau. Strassendorf am Nordrand des Wauwilermooses. Um 1160 Eigoltiswile. Um 1695 ca. 200 Einw.; 1798 340; 1850 576; 1900 438; 1950 522; 2000 1'226. Im Ufergebiet des ehemaligen Wauwilersees wurden bedeutende Funde jungsteinzeitl. Siedlungen gemacht (Egolzwiler Kultur). Im MA gehörte E. zum Einsiedler Dinghof Dagmersellen. Bei E. ist seit 1375 eine Dingstatt des Landgerichts der Grafschaft Willisau belegt. Kirchlich unterstand die Gem. bis 1882 der Pfarrei Altishofen und ist seither Teil der Pfarrei E.-Wauwil. 1895-96 baute August Hardegger in E. eine neugot. Pfarrkirche anstelle der spätma., 1750 erneuerten Antoniuskapelle. Im Dreizelgendorf E. wurde auch Gemüsebau betrieben und Torf abgebaut. 1346 ist eine Taverne erwähnt. Seit ca. 1770 sind Schullehrer bezeugt, 1812-38 wurde zusammen mit Wauwil eine Grundschule geführt. 1941-45 befand sich in E. ein Internierten-Straflager, an dessen Stelle 1949 die kant. Strafanstalt Wauwilermoos eingerichtet wurde. In E. haben sich Industrieunternehmen im Bereich Kranbau, Baustoffe, Heizkörper sowie Lagerhallen angesiedelt. 2000 stellte der 2. Sektor ein Viertel, der 3. Sektor gut die Hälfte der Arbeitsplätze in E.

Quellen und Literatur

  • A. Felber, «Schulgeschichtliches», in Heimatkunde des Wiggertales 1, 1936, 23-25
  • Kdm LU 5, 1959, 63
  • H. Gernet, «Verbrechen und Leiden im Internierten-Straflager Wauwilermoos (1941-1945)», in Heimatkunde des Wiggertales 53, 1995, 61-78
  • J. Stadelmann, Umgang mit Fremden in bedrängter Zeit, 1998
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Egolzwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.10.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000666/2005-10-17/, konsultiert am 28.03.2024.