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Triengen

Politische Gemeinde des Kantons Luzern, Amt Sursee, Wahlkreis Sursee. Dorf am östlichen Hang des luzernischen Suhrentals. 2005 schlossen sich die Gemeinden Kulmerau und Wilihof, 2009 die Gemeinde Winikon Triengen an. 1180 Triingin 1850 1917 Einwohner; 1900 1522; 1950 1951; 1970 2130; 2000 2926.

Hallstattzeitliches Gräberfeld (Wellnau), römische Villa (Murhubel, 1.-3. Jahrhundert n.Chr.). 1455 gelangte Triengen als Teil der Herrschaft Büron und Eigen der Freiherren von Aarburg durch Kauf in den Besitz der Stadt Luzern und blieb dann bis 1798 Teil der luzernischen Landvogtei Büron-Triengen. 1333 wird Triengen als eigene Pfarrei, die auch Kulmerau und Wilihof umfasste, erwähnt. Die im 13. Jahrhundert erbaute Kirche St. Laurentius wurde 1444 dem Stift Zofingen inkorporiert und der Kirchensatz 1497 an die Stadt Luzern verkauft. Der heutige Kirchenbau stammt von 1796. Das Dorfrecht von 1684 regelte vor allem die Nutzung der Gemeindegüter. Die Siedlungen Wellnau, Rütihof und Wilihof standen ausserhalb dieser Regelungen. Mit der Verteilung der ca. 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche umfassenden Gemeindegüter, 1805-1806 der Allmende, 1811-1814 des Walds, löste sich der genossenschaftliche Verband von Triengen auf. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wies die Gemeinde eine kleinbäuerliche Struktur auf; 80% der Steuerpflichtigen waren Tauner. Die im 17. Jahrhundert sich verbreitende, ab Mitte des 18. Jahrhunderts in Blüte stehende Textilheimindustrie brach nach der Mitte des 19. Jahrhunderts massiv ein. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich in Triengen ein moderner industrieller Erwerbssektor: Grösste Firma ist die 1887 gegründete Bürstenfabrik Trisa. Mit dem Bau der Sursee-Triengen-Bahn 1912 wurde Triengen ans nationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Die durchgehende Verbindung Triengen-Aarau, die eine direkte Verbindung zwischen Luzern und Aarau ermöglicht hätte, wurde nicht realisiert. 2005 stellte der 2. Sektor ca. 53% der Arbeitsplätze, die Landwirtschaft 11%. Der seit Mitte des 19. Jahrhunderts von der Liberalen Partei dominierte Ort entwickelte sich ab den 1970er Jahren zur Wohngemeinde.

Quellen und Literatur

  • F. Glauser, J.J. Siegrist, Die Luzerner Pfarreien und Landvogteien, 1977
  • F. Kurmann, Das Luzerner Suhrental im 18. Jh., 1985
  • SPM 5, 399
Von der Redaktion ergänzt
  • Reinle, Adolf: Das Amt Sursee, 1956, S. 479-484 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, 4).

Zitiervorschlag

Walter Frey: "Triengen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.01.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000656/2014-01-07/, konsultiert am 29.03.2024.