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Rümligen

Ehemalige Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, im Gürbetal am Längenberg gelegen, seit 2021 Teil der Gemeinde Riggisberg. Rümligen umfasste das gleichnamige Dorf, die Weiler Hermiswil und Hasli sowie verschiedene Einzelhöfe. 1075 Rumelingen. 1764 239 Einwohner; 1850 480; 1900 386; 1950 361; 1960 332; 2000 448; 2010 445; 2020 435.

Rümligen: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.
Rümligen: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.

Im Gebiet von Rümligen wurde ein frühbronzezeitliches Beildepot entdeckt. Der hochmittelalterliche Stammsitz der Freiherren von Rümligen war einst Zentrum einer ausgedehnten Herrschaft zwischen Gürbe und Sense. Mit ihrem Besitz statteten die Freiherren ihre Stiftungen, die Priorate Rüeggisberg und Röthenbach im Emmental, aus. Burg, Domäne und Niedergericht Rümligen, ab 1388 im bernischen Landgericht Seftigen, wurden innerhalb der Familie von Rümligen weitervererbt, zeitweise geteilt auf zwei Inhaber, und kamen über die Tochter Alisa von Rümligen an die Linie Sommerau-Rümligen (1380-1515). Ab dem 17. Jahrhundert waren bernische Patrizierfamilien Besitzer der Herrschaft (um 1634 von Erlach, 1680 von Wattenwyl, 1709 Frisching, 1838 von Wattenwyl, ab 1877 Tscharner und deren Erben). Samuel Frisching gab nach 1709 dem Schloss die heutige Gestalt (die mittelalterliche Burg als Kern ist trotz vieler Umbauten noch zu erkennen, in Privatbesitz). Die Einwohner sind seit jeher nach Thurnen (Kirchenthurnen) kirchgenössig. Das landwirtschaftlich geprägte Rümligen auf 540-956 m hat Anteil am Talboden (Ackerbau, Anbau von Kohl) und am Hügelgebiet (Vieh- und Milchwirtschaft). Arbeitsplätze bieten ferner Kleingewerbe (u.a. Baugewerbe) und Handels- und Servicefirmen; 2000 pendelten zwei Drittel der Erwerbstätigen vor allem in die Agglomerationen Bern und Thun. 2005 stellte der 1. Sektor knapp 43% der Arbeitsplätze in der Gemeinde. Die Schulen werden im Gemeindeverband geführt.

Quellen und Literatur

  • Schmid, Bernhard: Mittelland, Emmental und Oberaargau, 1942, S. 14 (Die Burgen und Schlösser der Schweiz10b).
  • RümelinChristian: Bauinventar der Gemeinde Rümligen. Amtsbezirk Seftigen: Aufnahme des erhaltenswerten Baubestandes, 1993.
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1075: Rumelingen

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Rümligen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.06.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000504/2021-06-10/, konsultiert am 28.03.2024.