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Wahlern

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Schwarzenburg, Verwaltungskreis Bern-Mittelland, die 2011 mit der Gemeinde Albligen zur neuen politischen Gemeinde Schwarzenburg fusionierte. Wahlern umfasste im Hügelland zwischen Sense und Schwarzwasser mehrere Streusiedlungen und das Dorf Schwarzenburg. 1228 Walerro. 1777 3260 Einwohner; 1850 5414; 1900 5183; 1950 4825; 2000 6205.

Das Gebiet wurde schon in der Bronzezeit begangen. Siedlungsreste aus der Hallstattzeit fanden sich bei Grasburg-Schlössli, solche aus der Römerzeit in Unterwahlern, Schönentannen, Schönenbuch, Rümlisberg und Mamishaus. In Elisried wurde auf einem römischen Gutshofareal ein frühmittelalterliches Gräberfeld entdeckt. Aus dem Hochmittelalter stammt mindestens ein Dutzend Holzburgen meist in Spornlage über der Sense wie Helfenstein, Helfenberg und Grasburg. Wahlern gehörte zur Vogtei Grasburg (ab 1575 Vogtei Schwarzenburg). Das Zentrum war die 1228 erwähnte Kirche mit einem Maria-Magdalena- und Jakob-Patrozinium. Die Wehrkirche in Hügellage ist mit einem Wallsystem umgeben und wurde über einer romanischen Vorgängerkirche auf romanischem Fundament errichtet; der Bau aus dem 15.-16. Jahrhundert (Turm 1511) wurde öfter umgestaltet und letztmals 1994-1995 saniert und archäologisch untersucht. Der Kirchensatz kam durch Vergabung der freiburgischen Herren von Maggenberg 1338 an die Deutschordenskommende Köniz und wurde 1729 von Bern erworben. Bern setzte gegen Freiburgs Widerstand die Reformation durch, zuerst 1529 in der Pfarrkirche, dann 1532 in der Kapelle Schwarzenburg. Die 1514 gestiftete Kapelle St. Theodor bei Nötenhaus wurde abgetragen. Ab 1908 verfügte die Kirchgemeinde über ein zweites Pfarramt in Schwarzenburg. Nach den politischen Gemeinden schlossen sich 2012 auch die bisherigen Kirchgemeinden Albligen und Wahlern zur Kirchgemeinde Schwarzenburg zusammen, die die drei Pfarrämter Albligen, Wahlern und Schwarzenburg umfasst. Wahlern zählte bis zur Gemeindezentralisation 1969 sieben Schulgemeinden und war in die Viertel (ehemalige Kirchgemeindebezirke) Niederteil, Ausserteil, Oberteil und Dorfteil gegliedert.

Quellen und Literatur

  • P. Bannwart, Bauinventar der Gem. Wahlern 1, [1994]
  • D. Amacher, E. Hostettler, Die Pfarrkirche Wahlern und das "Chäppeli" Schwarzenburg, Kt. Bern, 2002

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Wahlern", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.11.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000483/2014-11-04/, konsultiert am 29.03.2024.