de fr it

Walperswil

Politische Gemeinde des Kantons Bern, Amtsbezirk Nidau, Verwaltungskreis Seeland. Auf einer Moräne zwischen Bielersee und Seeland gelegen, umfasst das Dorf Walperswil und den Weiler Gimmiz. 1225 Walperssuivile, 1247 Walbervilar. 1764 237 Einwohner; 1850 556; 1900 609; 1950 665; 2000 788.

Die ehemalige Römerstrasse durch das Grosse Moos führt über das Gemeindeterritorium. Das Dorf lag in der Herrschaft der Freiherrschaft von Walperswil, deren Stammsitze sich eventuell beim Pfarrhaus und auf dem Burghubel befanden. Vor 1247 fiel Walperswil den Grafen von Neuenburg-Nidau als Erbe zu. Unter den Güterbesitzern waren auch Ministeriale, wie die von Sutz, von Jegistorf und von Schüpfen. Mit dem Inselgau kam Walperswil 1398 an Bern und bildete in der Landvogtei Nidau mit Bühl den Viertel Walperswil. Die 1228 erwähnte Kirche mit einem Andreas-, Margareth- und Petronellapatrozinium entstand wohl im 9. Jahrhundert, der Neubau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Den Kirchensatz schenkten die Grafen 1309 der Abtei St. Johannsen, in der Reformation 1528 kam er an Bern. Walperswil bildet mit Bühl eine Kirchgemeinde. Das Zelgdorf Walperswil betrieb Getreide- und Rebbau. Die Juragewässerkorrektion (1868-1890) und Meliorationen (1925-1937, 1966-1978) erschlossen das ehemalige Weideland Grosses Moos-Länggraben für den Anbau unter anderem von Erdbeeren. Die landwirtschaftlich-kleingewerbliche Gemeinde ist mit dem Autobuskurs Aarberg-Täuffelen erschlossen. 2000 pendelten 69% der Erwerbstätigen zur Arbeit.

Quellen und Literatur

  • P. Aeschbacher, Stadt und Landvogtei Nidau von den Anfängen bis ins 16. Jh., 1929
  • F. Allimann-Laubscher, Walperswil, 1966
  • B. Frutiger, Bauinventar der Gem. Walperswil, 2007
Von der Redaktion ergänzt
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Walperswil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.05.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000457/2012-05-08/, konsultiert am 28.03.2024.